Eine 25 Stunden Woche bei vollen Bezügen. Wie besonders dieser Benefit ist, merkt man nicht zuletzt, wenn man extern von diesem Setting erzählt und ungläubige Blicke erntet. Wie kamt ihr auf die Idee und warum ist dieses Format so erfolgreich?
Daniel: Auf Basis eigener Erfahrungswerte. Bei einer 40 Stunden Woche ist man selten komplett produktiv. Zudem war es mir als Vater wichtig, Zeit für meine Familie zu gewinnen und da muss man schauen, wo sich diese Zeit sinnvoll einsparen lässt. Der Erfolg begründet sich in einem stärkeren Fokus, Konzentration und letztlich auch Effizienz. Im Endeffekt haben wir es einfach ausprobiert und es hat sich bestätigt, dass es funktioniert. Es gibt ja auch zahlreiche Studien, die das belegen.
Und warum genau die 25 Stunden, man hätte es ja auch mit 30 Stunden probieren können.
Daniel: Zum einen, um noch einen etwas größeren Schritt zu wagen. Zum anderen natürlich aufgrund von Beobachtungen.
Karsten: Im Schnitt 5 Stunden pro Tag zu arbeiten hat sich nicht nur für uns bewährt. Auch bei vielen Teilzeitkräften – wie beispielsweise Müttern – zeigt sich eine höhere Effizienz als bei Vollzeitarbeit.
Mitarbeiter reagieren erstaunt, wie sieht es denn mit Reaktionen anderer Unternehmen aus?
Daniel: Eigentlich ähnlich: Erstaunen, natürlich verbunden mit der Frage, ob das tatsächlich funktioniert und dem Hinweis auf ein höheres Risiko. Wir sind aber grundsätzlich sehr experimentierfreudig: Wir probieren die Dinge aus und lassen auch Fehler zu. Das ist wichtig, denn wenn man nichts ausprobiert und Fehler macht, kann man sich auch nicht verbessern.
Karsten: Wir haben die Komfortzone von Anfang an verlassen und das war uns auch wichtig.
Topaktuell habt Ihr auch noch die 4 Tage Woche eingeführt. Was ist der Hintergrund und wie glaubt Ihr, wirkt sich das auf die Unternehmenskultur aus?
Daniel: Das stimmt, seit dem 1.11. arbeitet das gesamte Team von Montag bis Donnerstag. Wir wollten hier den nächsten Schritt gehen. Klar – 25 Stunden bei einer 4 Tage Woche – vielleicht hört sich das zunächst befremdlich an. Voraussetzung ist natürlich ein effizientes Arbeiten und auch ein senioriges Team. Es führt dazu, dass das Team 3 Tage am Stück frei hat. So kann man sich in einem stressigen Job, den wir haben, besser regenerieren und ab Donnerstagabend abschalten. Es ist in jedem Fall förderlich für die Kultur, denn sie muss von allen gelebt werden. Selbständiges Agieren steht im Vordergrund. Es gibt zwar Vorgaben, diese sind aber weit gefasst, sodass man sich selbst organisieren muss.
Karsten: Durch die freie Zeiteinteilung bei 25 Stunden haben wir gemerkt, dass markenübergreifende Synergien im Büro nicht stark genug genutzt wurden. Wir erhoffen uns durch diesen Schritt noch mehr Dynamik und Austausch unter den einzelnen Persönlichkeiten.
Was glaubt Ihr, ist der größte Unterschied der tebe. Welt zur Konkurrenz?
Karsten: Das Thema Wertschätzung wird bei uns großgeschrieben. Und jeder, der bei uns anfängt, hat in den Erstgesprächen gesagt: Das ist ja zu schön, um wahr zu sein. Wo ist der Haken? Und keiner hat ihn bisher gefunden. Das funktioniert, indem wir bei jedem einzelnen genau hinhören und auf die Ideen der Teammitglieder eingehen. Das haben wir von Anfang an gemacht und leben es auch so weiter. Wer hinhört und Vertrauen schafft, bekommt die Wertschätzung zurück. Und das ist bei uns das A und O. Es werden keine Arbeitszeiten getrackt, jeder weiß, welche Rolle er erfüllen muss, damit wir gemeinsam erfolgreich sind.
Daniel: Im Vergleich zur Konkurrenz setzen wir viel mehr auf das Thema Qualität. Im Markt gibt es ja sehr viele große Player, bei denen Quantität im Vordergrund steht.
Im Bereich der Besetzung von Fachpositionen arbeiten wir mit Eignungsdiagnostik und betreiben auch in der Kandidatenbetreuung einen größeren Aufwand in der Karrierebegleitung.
Worauf achtet Ihr beim internen Recruiting besonders, gibt es einen Geheim-Tipp, wie man die passenden Persönlichkeiten für das eigene Team findet?
Daniel: Grundsätzlich ist es ja unser Job, passende Persönlichkeiten zu finden. Aber auch für uns gibt es natürlich die Herausforderung, die richtig guten Leute zu finden. Das persönliche Gespräch und das Matching mit der Unternehmenskultur sowie das Bauchgefühl sind ausschlaggebend. Einen klassischen Geheimtipp habe ich sonst nicht. Du?
Karsten: Selbst wenn wir den hätten, könnten wir ihn natürlich nicht preisgeben... Neue Kolleg:innen müssen zum Gesamtbild und den Persönlichkeiten passen. Wir brauchen keine Querschläger, die ihre Ellenbogen ausfahren. Wir wollen hier harmonisch wachsen. Jeder hat Spaß bei der Arbeit und Spaß bringt Erfolg und Erfolg bringt Spaß.
Neben dem Homeoffice-Angebot wird vermehrt auch Mobile Office genutzt, also die Möglichkeit des ortsunabhängigen Arbeitens. Wie nutzen eure Mitarbeitenden das?
Karsten: Corona hat quasi das Homeoffice als USP geklaut und es ist längst nichts Ungewöhnliches mehr. Bei uns war es fast schon ein Automatismus, die Möglichkeit zum Mobile Office einzuführen. Mitarbeiter wollten ihre Familie in Thailand besuchen oder eine Woche an den Urlaub dranhängen, um Land und Kultur besser kennenzulernen. Da waren wir offen für und mit dem technischen Equipment ist das auch absolut möglich.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Wir haben keine Qualitätsverluste und die Mitarbeitenden sind ausgeglichen. Und trotzdem muss man auch regelmäßig vor Ort sein, um sich persönlich auszutauschen und gewisse Themen voranbringen. Denn diese persönliche Ebene ist nicht ersetzbar. Wir sind schließlich im People Business.
Eine 4 Tage Woche bei 25 Stunden und Vollzeit-Gehalt, flexible Arbeitszeiten, ein voll gefördertes Sportangebot, Jobrad… das sind jede Menge Benefits für das Team. Man fragt sich, wohin die Reise noch gehen wird. Habt Ihr Träume oder Pläne für die Zukunft, die Ihr gern noch verwirklichen wollt?
Daniel: Ja klar, aktuell sind wir beispielsweise auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten hier in Köln, um weiter entspannt wachsen zu können und dem Team einen inspirierenden Arbeitsplatz zu bieten.
Karsten: Und die Wachstumspläne gehen über Köln hinaus. Wir wollen weitere Standorte – 5 sind aktuell in der Planung – etablieren. Das steht und fällt natürlich mit den Persönlichkeiten, die zu uns passen. Und zum Thema Workation haben wir einiges vor. Wir möchten ermöglichen, dass unser Team aus Urlaubsorten an coolen Spots arbeiten kann und wir die Kosten übernehmen. Ich weiß nicht, ob ich da jetzt zu viel verrate, aber mit einer Location auf Mallorca liebäugeln wir schon länger.
Daniel: Weiter vorantreiben wollen wir auch das Thema Digitalisierung, das m.E. in der Branche noch viel zu wenig Beachtung findet. Grundsätzlich lässt sich sagen: Von den Ideen, die wir haben, sind wir noch am Anfang.
Wir bleiben also gespannt. Vielen Dank für das Gespräch und die inspirierenden Einblicke. Und apropos Wachstum: Die tebe. Welt wächst weiter. Einen gesamten Überblick über unsere Benefits bekommt Ihr hier.
Wir freuen uns immer über Initiativbewerbungen, auch über den Kölner Standort hinaus.