Michelle Zimmer, unsere Teamlead Recruiting im Bereich Sales & HR, ist bereits die zweite bei tebe., die von einem Sabbatical profitieren konnte. Ein spannendes Thema, für das es ein super Team und vor allem eine Persönlichkeit mit Verantwortungsbewusstsein braucht. Michelle war mit ihrem Freund Max und Hund Banksy 6 Wochen in Italien und Frankreich unterwegs. Und zwar sage und schreibe 5.500 km. Wie sie die Zeit für sich genutzt hat und welche Erfahrungen sie gemacht hat, lest Ihr im neuen Blogartikel.
Michelle, wie kam es zu dieser Auszeit?
Ich hatte schon immer den Traum, etwas länger zu reisen. Nach 6 Jahren im Berufsleben war jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um den Plan in die Tat umzusetzen. Die wichtigste Voraussetzung für mich dabei war es, dass ich meinen Hund Banksy mitnehmen kann. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, in Europa zu bleiben, um nicht fliegen zu müssen. Die Rahmenbedingungen bei tebe. waren schnell geklärt, da es bereits Erfahrungen mit dem Thema Sabbatical in einem anderen Team gab. Auch die Abstimmung mit meiner Managerin und der Geschäftsführung hat unkompliziert funktioniert. Voraussetzung hier natürlich: dass die Leistung stimmt.
Wie hast Du diesen Zeitraum finanziell überbrückt?
Zum einen habe ich vorher etwas Geld zur Seite gelegt. Die 6 Wochen haben sich dann aus 1 Monat unbezahltem Urlaub und 2 Wochen des regulären Jahresurlaubs zusammengesetzt. Eine perfekte Kombination. Zusätzlich haben mein Freund und ich unsere beiden Wohnungen untervermietet.
Wie lange habt Ihr denn an der Route geplant, die Ihr gefahren seid?
Um ehrlich zu sein haben wir die Route vorher gar nicht geplant – zumindest nicht im Detail. Für mich war nur klar: Ich möchte unbedingt nach Italien, da ich bisher nur in Rom und in Mailand war und schon oft gehört hatte, wie schön die Küste des Landes sein soll. Frankreich war naheliegend (aufgrund meines Studiums), denn ich wollte einfach auch noch mal in ein Land, in dem man sich gut verständigen kann. Und außerdem liebe ich Frankreich. Klar, eine grobe Vorstellung der Route hatten wir schon im Kopf. Als wir dann unterwegs waren, haben wir abends überlegt, wo wir als nächstes hinwollen. Ich bin dann gefahren und mein Freund hat während der Fahrt die nächste Unterkunft recherchiert.
Kann man überall seinen Hund mitnehmen und war es eine Herausforderung für euren tierischen Begleiter, so viel unterwegs zu sein?
Nein, das nicht, aber auf ca. 80 Prozent der Camping-Stellplätze ist es möglich. Ansonsten gibt es Apps, die hier entsprechend filtern und passende Locations anzeigen. Für Banksy war es schon eine Umstellung: Von der Großstadt in den Camper. Die ersten 7 Tage waren etwas schwieriger, insbesondere, wenn der Aufbruch nahte. Danach hat es sich gut eingespielt und der Hund hat sich wohl gefühlt. Kein Wunder, er war den ganzen Tag im Wasser schwimmen. Grundsätzlich gibt es viele Camper mit Hund und tatsächlich auch einige mit Katze.
Wie wart Ihr unterwegs?
Wir hatten ein gemietetes Wohnmobil. Und das war tatsächlich meine erste Campingerfahrung. Ursprünglich hatten wir mal überlegt, Airbnb Unterkünfte zu nutzen. Wir haben uns dann aber doch für komplette Freiheit und Flexibilität entschieden. Der große Vorteil: Wir mussten nicht jeden Tag aufs neue packen. Ein Hotel oder eine Wohnung hätten bei unseren Stellplätzen auch nicht mithalten können: Immer in freier Natur, direkt am See, am Meer usw.
Was war dein Lieblingsplatz?
Am adriatischen Meer in der Nähe von Vieste. Und zwar standen wir dort bei einem Olivenbauern mitten in einem Olivenhain auf einem kleinen Platz mitten zwischen den Bäumen. Da war nichts und niemand. Direkt an der Steilküste mit Privatstrand. Einfach pure Idylle.
Habt Ihr unterwegs viele Leute kennengelernt?
Auf jeden Fall. Durch unsere lokalen Einkäufe an Straßenständen oder Besuchen in Restaurants ist man auch immer wieder mit Einheimischen ins Gespräch gekommen. Ansonsten in erster Linie andere Camper. Und da ist es wirklich spannend zu sehen, wie unterschiedlich Menschen reisen. Vom individuell umgebauten Transporter bis hin zum Luxus-Camping Mobil.
Hast Du es eigentlich geschafft, wirklich komplett abzuschalten?
NEIN! Schon an meinem letzten Arbeitstag ist es mir sehr schwer gefallen zu gehen. Es entspricht überhaupt nicht meinem Naturell, laufende Dinge einfach liegen zu lassen. Ich habe auch ziemlich viel vorgearbeitet für eine gute Basis. Die ersten 10 Tage ist es mir sehr schwergefallen, loszulassen. Mein Diensthandy hatte ich dabei und habe morgens auch mal nen Blick in die Mails geworfen und mich sporadisch mit meinem Team ausgetauscht zu Prozessen, die ich angestoßen hatte.
Was war der schönste Moment der Reise?
Am Ende der Reise haben wir etwas Geschwindigkeit rausgenommen und uns entschieden, länger an einem Ort zu bleiben, so 5 Tage. Die Verdonschlucht ist einfach unglaublich schön: Türkis farbiges Wasser und hier haben wir uns ein Stand Up Paddle gemietet. Als wir dann zu dritt auf dem Board waren habe ich einen Moment der puren Ruhe und Idylle gespürt.
Welchen Tipp würdest Du denn Leuten geben, die eine Auszeit planen?
Eins unserer Learnings war, dass man manchmal auch einfach das Wetter aussitzen muss. Wenn es länger regnet, ist man schnell überzeugt, das schlechte Wetter zu nutzen, um Strecke zu machen und fährt weiter. Dann verpasst man aber naturgemäß auch schöne Orte. Und eigentlich kann man sich ja auch bei Regen beschäftigen, wir hatten auch viele Gemeinschaftsspiele und Bücher dabei.
A propos Bücher, wie viele Bücher hast Du denn gelesen?
Ich bin eine totale Leseratte. Ich hatte 20 Bücher dabei. Und nach 4 Wochen hatte ich schon alle gelesen. Dazu muss man sagen: Ich lese gern, viel und superschnell. Darunter gab es Fachliteratur – auch zum Thema Persönlichkeits- und Führungsentwicklung, um mich in meiner Rolle als Teamlead zu reflektieren. Aber auch Thriller.
Welches Buch ist denn insbesondere lesenswert, hast Du eine Empfehlung?
- Die subtile Kunst des darauf Scheißens von Mark Manson
- Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien von John Maxwell
- Thirteen von Steve Cavanagh (habe ich innerhalb von 1 Vormittag verschlungen)
Was nimmst Du für dich mit von dieser Reise?
Ich habe diese ganze Reise als Chance für mich selbst gesehen, aus der Routine auszubrechen, Dinge bewusster wahrzunehmen und mehr wertzuschätzen. Ich habe gemerkt, dass ich meine Arbeit vermisst habe. Wie gern ich das mache, was ich mache und habe mich sehr gefreut, wieder zurückzukommen. Ich habe mein Team sehr vermisst und bin dankbar, dass sie mir den Rücken so gut frei gehalten haben.
"Und auch wenn es nur 6 Wochen waren, kann ich jedem, dem es möglich ist, nur empfehlen:
Raus aus der Komfortzone und einfach mal machen." (Michelle Zimmer, Teamlead Recruiting)
Wenn Du dieses Jahr noch mal in den Urlaub fährst, besuchst Du dann einen Ort deiner Reise oder machst Du was ganz Anderes?
Als nächstes steht bei mir im Oktober Korsika auf dem Plan. Aber meine Familie in der Nähe von Gubbio in Italien werde ich nächstes Jahr auch wieder besuchen, da war es so schön. Es gibt viele Orte, die mich nachhaltig beeindruckt haben. Zum Beispiel Matera, eine der ältesten Städte der Welt. Da möchte ich unbedingt noch einmal hin.
Und getreu dem Motto: Nach dem Sabbatical ist vor dem Sabbatical kann sich Michelle mittelfristig durchaus noch mal so eine Auszeit vorstellen – dann natürlich mit etwas mehr Bücherproviant.